PRESS PLAY!
Workshop am 9. Juni 2024, 15-18 Uhr, im Großen Saal im Agora, Ankommen ab 14:45 Uhr
Spielen, wie geht das nochmal? Ist das nicht sowas wie Realitätsflucht?
Moment, was war nochmal die Realität genau und wer macht sie?
In diesem Workshop eröffne ich einen Raum, in dem wir unsere Zensuren und Zurückhaltungen leicht lösen. Wir wecken unsere Präsenz für Körper und Gefühl, bringen uns mit Musik in starke Bewegung und lassen uns vom Flow kriegen, der das kreative Ausprobieren unterstützt. Impulsiv und spontan kann rauskommen, was kommt, während wir uns dabei bewusst mitkriegen! Auch mit Stimme, Sprache und im Kontakt wollen wir es mit dem Menschlichen des Menschlichen zu tun kriegen, mit unseren Gefühlen, Schüchternheit wie Übermut, unseren Reaktionen, unseren Ideen und Blockaden. Das ist ein Angebot zum Selbsterleben, für neue Erfahrungen und Begegnung im Sehen wie Gesehenwerden sowie für gemeinsamen Austausch darüber.
Es ist keinerlei Bühnen- oder Theatererfahrung notwendig, im Gegenteil ist dies eine Gelegenheit, sich in sensiblem Raum der Erfahrung annähern zu können ohne Muss. Innere Schweinehunde und Unsicherheit sind sehr willkommen. Bequeme Kleidung fürs Bewegen ist von Vorteil.
Teilnahmebeitrag 25-40 Euro
Bitte anmelden.
Was ist das "Theater der Lebendigkeit"?
Das Theater der Lebendigkeit…
… ist experimentell und achtsamkeitsbasiert. Das empfindsam-sinnliche Spüren von sich selbst und dem Raum, das wachsame Zuhören mit dem ganzen Körper, das Gefühl und Mitfühlen sind die Grundlage für das aktive, gewagte Ausprobieren, das Spielen und Ausspielen, bei dem Bewegung und Ausdruck spontan aus dem Inneren nach außen kommen.
… heißt, zu spielen. Nicht: dir selbst oder den anderen etwas vorzuspielen. Sondern: im wachen Kontakt mit vor allem dir selbst, aber auch dem Raum, den Objekten und anderen Menschen, das tun, was dir in die Sinne kommt. Das heißt, das unschuldige, neugierige Tun wieder (aus) zu üben, das wir als Kinder (hoffentlich) ziemlich gut zur Verfügung hatten.
… arbeitet mit Methoden und Interventionen, die dich in die Innigkeit des Unmittelbaren hineinführen wollen, dich unterstützen, im Körper präsent zu werden, dein Gefühl wahrzunehmen und deine Kreativität anzuregen.
… bietet die Möglichkeit, mal auf eine Art und Weise in den Ausdruck zu gehen, den du dir womöglich sonst nicht so erlaubst oder bei dem du im „echten Leben“ irgendwelche schwierigen Konsequenzen befürchtest.
… scheut sich nicht davor, „schwierige Gefühle“ im Spielfeld präsent sein zu lassen, so dass das Innerste mit in Bewegung kommt, die Scheu, die Wut, Angst, Scham, Trauer – und natürlich auch die Freude, Lust und was es sonst noch so gibt.
… ist interessiert am vertrauensvollen, mindestens bewussten Kontakt zwischen den einzelnen, die einander sehen und zeigen, und gestaltet Räume der bewussten Begegnung.
… liebt die Bühne. Bühne ist da, wohin ein Publikum schaut. Das Gesehenwerden schärft das Gewahrsein von Präsenz und dein Gewahrsein wiederum bündelt die Aufmerksamkeit: Du wirst dir selbst also deutlicher und den anderen ebenso. Wie nutzt du diesen verdichteten Raum? Was gibt es von dir zu zeigen, zu vermitteln, was willst du uns „erzählen“?
… findet die Geschichten, die sich zeigen und zutage kommen, nicht das relevanteste an der Sache, auch wenn sie vielfältige Aus-Wirkungen haben. Besonders ist es, wenn du dich als die Schöpferin und den Schöpfer, den Akteur und die Akteurin erlebst und erkennst, in der eigenen Gestaltungskraft, der Freiheit der eigenen Verantwortung - und den eigenen Schwierigkeiten damit.
… lässt uns die individuellen Facetten des Seins sehen und das universell Menschliche darin erleben, das in jedem Gefühl, Empfinden und Ausdruck enthalten ist – und schafft beizeiten ehrfürchtige Verbundenheit.
… gibt explizit Raum für die inneren seelischen Bewegungen, fürs Sprechen der Erkenntnisprozesse.
… hat erstmal weder ein Theaterstück zum Ziel noch explizit Unterhaltung und Belustigung, wenngleich sich Freude, Spaß und Kreationsdrang ausbreiten können. Es geht um das Selbsterleben im Spiel, die Befreiung und die persönliche und überpersönliche Entfaltung. Es ließe sich auch sagen, das Anliegen ist die Befriedigung der Seele.
„Theater der Lebendigkeit“ und „Theaterarbeit Wilde Seele“ nenne ich mein Angebot, das insbesondere inspiriert ist durch 3 intensive Theaterschul-Jahre am „Laboratorio, Escuela de Expresión Corporal“ in Barcelona, mit Jessica Walker als unersetzliche, an den schöpferischen Lebensstrom und die göttliche Liebe angebundene Lehrerin, die mehr als nur Theaterlehrerin ist. Erweitert ist diese Erfahrung durch die 1,5-jährige Fortbildung „Körperzentrierte Theaterarbeit“ mit Rainer Conrad in Köln, dem unvergleichlich empathischen, klaren und kreativen SKAN-Körpertherapeuten und Theaterschauspieler, durch den sich mir für die Theaterarbeit vor allem die Achtsamkeit fürs In-Beziehung-Sein erhöhte und die Erfahrung, Szenen für körper-energetische Arbeit zu nutzen.